Baby-Wissen

Durchschlafen – so klappt es

Der Traum vom Durchschlafen bleibt bei vielen Eltern lange Zeit unerfüllt. Wenn Dein Baby zur Gruppe der „nicht durchschlafenden“ gehört ,befindest Du Dich sehr wahrscheinlich in großer und allerbester Gesellschaft. Durchschlafen ist kein Maßstab für die Qualität der Erziehung oder die Fähigkeit der Eltern. 

Neugeborene lernen Tag und Nacht kennen

Für uns ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht ganz selbstverständlich. Neugeborene kennen diesen Rhythmus meistens nicht. Sie müssen ihn erst lernen. Es ist also ganz normal, wenn Dein Baby nachts Hunger hat oder unterhalten werden möchte, es hatte bisher seinen eigenen Rhytmus. Ähnlich wie bei der Umstellung zur Sommer- oder Winterzeit, braucht es auch hier etwas Zeit bis die Umstellung in den Tag-Nacht-Rhythmus gelingt.

Die Wahrheit übers Durchschlafen

Vom „durchschlafen“ ist die Rede, wenn Dein Baby etwa fünf bis sechs Stunden schläft, ohne eine Mahlzeit zu verlangen. Manche Babys schlafen schon sehr bald durch, andere Babys haben Eltern die dies zumindest behaupten und wieder andere Babys schlafen mehr als ein Jahr lang nicht durch. Es scheint manchmal, als würde das frühe Durchschlafen mit einem guten Eltern-Stil verbunden. Tatsächlich ist es aber keine erzieherische Errungenschaft, sondern oft einfach Glück. Dennoch gibt es Verhalten, dass einen unterbrochenen Schlaf fördert und Deinem Baby signalisiert, dass es die Nacht zum Tag machen kann.

Wieviel Schlaf braucht ein Baby?

Babys holen sich über den Tag ihre benötigte Schlafzeit von 16 – 18 Stunden. Manche Babys schlafen immer mal wieder für 20 Minuten ein, andere schlafen über den Tag mehrfach 3 Stunden am Stück – es gibt viele Varianten. Es scheint auch, dass einige Babys mit deutlich weniger Schlaf auskommen als andere, ohne das es ihnen etwas auszumachen scheint.

Einschlafen & Durchschlafen

Das Problem fängt häufig schon mit dem Einschlafen an. Viele Babys finden abends nicht zur Ruhe und schreien stundenlang. Sind sie dann endlich eingeschlafen, wachen sie vielleicht schon nach einer Stunde wieder auf und das Drama beginnt von vorn, wiederholt sich vielleicht sogar die ganze Nacht.

Kontraproduktive Maßnahmen

Viele Versuche verzweifelter Eltern machen die Sache nur noch schlimmer.

Ein angereicherter Brei fördert NICHT das Durchschlafen – er führt eher zu Verdauungsbeschwerden und zu unruhigen Nächten. Wenn Größmütter dazu raten, die Milchflasche mit Schmelzflocken anzudicken oder das Baby vor dem Schlafen gehen pappensatt zu machen, dann geht das oft nach hinten los. Das noch unreife Verdauungssytem wird überfordert, das Baby bekommt Bauchweh und schreit erst recht.

Im ersten Lebensjahr wird empfohlen, dass das Baby im Elternschafzimmer schläft. Dies ist gut und richtig, führt jedoch oft dazu, dass – meist die Mutter – bei jedem Geräusch sofort aufspringt und das Baby beruhigt. Der arbeitende Elternteil muss vermutlich früh aufstehen und soll somit nicht gestört werden. Jedoch ist es ganz normal, dass Babys in der Nacht auch manchmal kurz Laute von sich geben oder etwas weinen. Nicht immer wird daraus ein richtiges Schreien. Oft beruhigen sich Babys schon nach kurzer Zeit wieder und schlafen weiter. Es wäre also sinnvoller, erst einmal kurz abzuwarten ob das Baby wirklich Aufmerksamkeit oder Milch benötigt. Mit Glück schläft es wieder ein.

Absolut abzuraten ist von Einschlaf-Maßnahmen aus dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Dieses Buch ist an Eltern von älteren Kindern gerichtet und auch dann nur als letzte Maßnahme. Sie ist nicht bei Babys anzuwenden.

Was Du tun kannst

  1. Gib einem Neugborenen Zeit, sich umzustellen. In den ersten Wochen solltest Du noch keine weiteren Maßnahmen ergreifen.
  2. Wenn Dein Baby einige Wochen alt ist: Warte ein paar Minuten ob Dein Baby wieder einschläft. Überlege evtl. an Wochentagen auf einer Matratze mit im Babyzimmer zu schlafen, wenn der Partner Schlaf braucht.
  3. Gestalte nächtliche Mahlzeiten so unaufwändig wie möglich und signalisiere, dass es Nacht ist: Wenig Licht, wenig Geräusche, kein Spielen, möglichst auch kein Windelwechseln oder andere Aktivitäten die das Baby wach machen. Sei so langweilig wie möglich!
  4. Versuche den Kalorienbedarf Deines Babys weitgehen am Tag verteilt zu decken, so dass es nachts weniger Hunger hat.
  5. Gerade im Winter haben viele Babys nachts einen trockenen Hals von der Heizungsluft – manchmal kann ein bisschen Wasser oder Tee schon viel bewirken.
  6. Achte auf eine angehemne Zimmertemperatur!

Wenn gar nichts hilft

Wenn Dein Baby weiterhin Probleme hat ein- oder durchzuschlafen, dann kannst Du noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen:

Weißes Rauschen

Weißes Rauschen ist das Geräsuch, dass Dein Fön macht oder die Waschmaschine wenn sie eingeschaltet sind oder das Radio ohne Sender. Es ähnelt der Geräuschkulisse im Mutterleib und kann Babys beruhigen. Es gibt sogar spezielle Plüschtiere die Geräsuchaufnahmen aus dem Mutterleib abspielen. Wenn das leise Rauschen nichts bewirkt, versuche es ruhig mal mit einer höheren Lautstärke.

Geräusche

Wenn das Baby schlafen soll, gehen plötzlich alle auf Zehenspitzen und sprehen im Flüsterton. Manche Baby bevorzugen aber eine Geräuschkulisse. Versucht vielleicht mal die normalen Alltagsgeräusche beizubehalten.

Machtlos?

Manchmal kann man leider gar nichts machen. Wenn nichts hilft, müssen Eltern sich ihren Schlaf am Tag holen:
Schlafe am Tag wenn Dein Baby schläft – so hältst Du diese Zeit besser durch.

Versuche nicht, Dein Baby am Tag mehr wach zu halten, damit es nachts besser schläft. Es wird dann am Abend übermüdet sein und erst recht nicht zur Ruhe kammen.

Baby nicht zu spät hinlegen

Gestalt die letzten Stunden vor dem Schlafen legen möglichst ruhig. Achte auf Müdigkeits-Anzeichen und lege Dein Baby dann so bald wie möglich ins Bett. Anzeichen von Müdigkeit sind: Glasiger Blick, Dein Baby dreht den Kopf weg wenn Du es unterhalten willst, es greift sich evtl. an die Ohren, schwere Augenlider, auch haben viele Babys ein besonders Weinen das signalisiert dass sie müde sind.

 

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beebie

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